Standfest

Bleiben Sie sich treu

Nahezu alle Tipps zielen darauf, Sie zu einem geschickteren Umgang mit Ihrem Chef zu ermuntern. Ändern Sie Ihr Verhalten, dann wird sich die Situation ändern, lautet das Versprechen. Ihren Chef hingegen brauchen Sie nicht zu ändern – es genügt völlig, wenn er anders mit Ihnen umgeht: offener, respektvoller und fairer. Aber welcher Typ Ihr Chef auch sein mag: Lassen Sie sich nicht allzu sehr verbiegen und versuchen Sie, Ihren Arbeitsstil so weit wie möglich zu verfolgen – selbstverständlich ohne Ihren Vorgesetzten damit zu provozieren. Bei sichtbaren Erfolgen und mit guten Argumenten wird sich jeder Vorgesetzter überzeugen lassen. Besteht zwischen Ihnen ein respektvolles Verhältnis, wird es sicherlich eine Möglichkeit zu einem Kompromiss geben. Sollten alle Anstrengungen nichts nützen, einen zumindest erträglichen Umgang mit Ihrem Vorgesetzten zu pflegen, sollten Sie die Konsequenzen ziehen.

Denken Sie aber zuvor immer an Ihre erste Begegnung mit Ihrem Chef, denn es wird schon seine Gründe haben, warum Ihr Chef Sie eingestellt hat. Überlegen Sie, warum Sie diese Stelle auch angenommen haben. Das können Ihre Motivationsanker sein, die Sie in schlechten Zeiten herausholen können. Hätte es denn von Anfang an Antipathien oder schwerwiegende Dissonanzen gegeben, wären Sie heute nicht in der Situation, über die bestmögliche Art, wie Sie diesem Chef gegenüber verhalten sollten, nachzudenken.

Die Amerikaner haben eine griffige Formel für ihre Verhaltensalternativen geprägt: "Love it, change it, or leave it". Und in der Tat bringt dies Ihre Möglichkeiten ganz gut auf den Punkt: Entweder Sie arrangieren sich mit der Situation oder Sie entschließen sich, etwas zu ändern oder Sie kehren Ihre Firma den Rücken und suchen Ihr Heil anderswo.