Bewerbungskosten

Steuern sparen bei der Stellensuche

Bewerbungsfoto, Porto, Umschläge, Briefpapier: Eine Bewerbung kostet Geld. Die Kosten sind Werbungskosten – und helfen als solche beim Steuernsparen. Ob die Bewerbung erfolgreich war oder nicht und ob Sie zum Zeitpunkt der Bewerbung arbeitslos, in einer Berufsausbildung, beschäftigt oder selbstständig tätig gewesen sind, spielt keine Rolle.

Zu den Bewerbungskosten gehören alle Kosten, die bei der Stellensuche entstehen, also zum Beispiel:

• Ausgaben für Bewerbungsfotos und amtliche Beglaubigungen.
• Bei Bewerbungen per Post: Fotokopien, Bewerbungsmappen, Klarsichthüllen, Briefpapier, Briefumschläge, Briefporto usw.
• Telefongespräche und Korrespondenz im Zusammenhang mit der Bewerbung.
• Bücher, die Tipps zur Bewerbung und zu Vorstellungsgesprächen geben.

Nicht abzugsfähig sind Aufwendungen für Kleidung, die Sie speziell für das Bewerbungsfoto oder das Vorstellungsgespräch gekauft haben (z.B. Kostüm, Anzug, Krawatte).

Nachweis der Bewerbungskosten

Für die Steuererklärung müssen die Bewerbungskosten nachgewiesen oder wenigstens glaubhaft gemacht werden. Listen Sie dafür am besten die einzelnen Bestandteile (Foto, Kopien, Bewerbungsmappen usw.) und deren Kosten auf. So wissen Sie, was eine Bewerbung kostet. Diesen Betrag multiplizieren Sie dann einfach mit der Anzahl der verschickten Bewerbungen. Den so errechneten Betrag machen Sie in der Steuererklärung bei den Werbungskosten geltend.

Können Sie die Bewerbungskosten nicht im Einzelnen nachweisen, dann dürfen Sie die Aufwendungen schätzen. Als Orientierung kann ein Urteil des Finanzgerichts Köln dienen. Die Kölner Richter haben sich intensiv damit beschäftigt, welche Kosten bei einer Bewerbung entstehen, und kamen in einem Urteil aus dem Jahr 2004 auf folgende Zahlen:

• Für Bewerbungen mit Bewerbungsmappe 8,50 Euro;
• für Bewerbungen ohne Mappe 2,50 Euro (z.B. E-Mail-Bewerbungen, Kurz- und Initiativbewerbungen).

Gastartikel von Vanessa Melchisedech