Die Ursachen von Mobbing werden meistens einzelnen Personen zugeschrieben, beziehungsweise deren Persönlichkeitsstruktur. Im allgemeinen Verständnis trägt natürlich immer der Täter die größte Schuld. Doch viele Täter versuchen sich im Nachhinein mit der Aussage hinauszureden, dass das Opfer selbst verantwortlich sei für die Situation: Durch seine vom Alltäglichen abweichende Handlungen oder äußeren Merkmale.
Liegen die Mobbing Ursachen also vielleicht in einer auffälligen Normabweichung des Opfers, wie z.B. seiner sozialen Herkunft, Kleidung oder einer besonderen Begabung? Hat es seine Kollegen und deren Arbeitsweisen vielleicht zu sehr in Frage gestellt? War es zu fleißig, zu meinungsstark, einfach zu anders als die anderen?
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Zahlreiche Studien und Untersuchungen beschäftigen sich mit der Frage, wo die Ursachen von Mobbing liegen, wer die typischen Opfer und wer die Täter sind. Demnach gehören zu den deutlich gefährdeteren Personengruppen Frauen und Beschäftigte bis zu einem Alter von 25 Jahren, insbesondere Azubis. Ein wissenschaftliches fundiertes Profil des Mobbingopfers konnte in all den Untersuchungen jedoch nicht erstellt werden. Als Prototyp eines Mobbers wurde ein männlicher Vorgesetzter im mittleren Alter ermittelt, der schon längere Zeit für das Unternehmen arbeitet. Andere Studien wiederum nannten Frauen als häufige Täter.
Aus den unterschiedlichen Ergebnissen ist zu schließen, dass so etwas wie das "typische Mobbingopfer" nicht existiert. Zwar können bestimmte Persönlichkeitsmerkmale wie Geschlecht, Hautfarbe oder soziale Herkunft oder bestimmte Verhaltensweisen Ursachen von Mobbing sein oder Mobbing zumindest begünstigen, prinzipiell kann es aber jeden treffen. Gemobbt wird in allen Berufen, Schichten und auf allen Hierarchiestufen. Vorgesetzte können ebensoleicht in die Schusslinie von Mobbern geraten und sich mit Intrigen, üblen Gerüchten und Diskriminierung konfrontiert sehen wie ihre Mitarbeiter auch. Denn auch sie müssen sich in die gegeben Strukturen einfügen und benötigen im Team ein gewisses Standing, um sich durchsetzen zu können.
Umgekehrt konnte aber auch kein Täterprofil mit charakteristischen Merkmalen erstellt werden, die in irgendeiner Weise Voraussagen über Mobbinghandlungen zuließen. Für die Ursachen von Mobbing im Hinblick auf Täter wurde als erstes das Motiv der Angst genannt. Angst vor dem Versagen oder einer Überforderung angesichts neuer Aufgaben, einhergehend mit der Angst vor der Kündigung, kann zu einem derartig aggressiven Verhalten führen - und sich vor allem auf Personen richten, die eine reale oder auch nur eine fiktive Bedrohung der eigenen Position darstellen. Das Mobbing wird zur Überlebensstrategie und verschafft dem Mobber eine Machtposition. Weitere Motive des Mobbers können Neid, Frust und falsch verstandener Ehrgeiz sein. Häufig ist die Ursache von Mobbing aber auch eine Kettenreaktion, die durch eine unfaire Behandlung gegenüber dem Täter selbst ausgelöst wird.
Die Ursachen von Mobbing liegen also nicht allein in der Persönlichkeitsstruktur der Beteiligten und in der Opfer-Täter-Beziehung begründet, sondern sitzen tiefer: in der Struktur der Arbeitswelt beziehungsweise der Firma.
Eine wesentliche Voraussetzung für Mobbing sind die festgelegten Rahmenbedingungen im Arbeitsleben. Tagtäglich ist man gezwungen sich mit den Kollegen oder Chefs auseinander zu setzen, egal ob es "menschlich" passt oder nicht. Einziger Zweck der Gemeinschaft ist, dass das Team gut zusammenarbeitet und das Unternehmen zum Erfolg führt. Und anders als in der Freizeit, beim Fußball oder im Schwimmverein, kann man nicht so einfach aussteigen, wenn es zu dauerhaften Konflikten kommt.
Verschiedene fehlerhafte Betriebsstrukturen fördern dieses Konfliktpotenzial. Angefangen bei einem schlechten Arbeitsklima oder einem zu hohen Arbeitspensum über mangelnde Arbeitsorganisation mit unklaren Aufgaben- und Verantwortungsbereichen und Zuständigkeiten, die in Kompetenzgerangel resultieren, bis hin zu personellen Veränderungen und intransparenten Entscheidungsprozessen können Mitarbeiter zum Einsatz von Ellbogen veranlassen. Auch ständiger Termindruck oder anhaltende Unterforderung, Abstimmungsprobleme und Vorgesetzte mit mangelndem Führungsverhalten und fehlender Gesprächsbereitschaft erzeugen Stress und sind somit häufig Ursachen von Mobbing. Hinzu kommen gesellschaftlichen Problematiken, wie die zunehmende Arbeitslosigkeit und die damit verbundene ständige Angst um den eigenen Arbeitsplatz. Werden diese Konflikte nicht geklärt, kommt es schnell zur Eskalation.
Mobbing macht nachweislich krank. Die psychischen und physischen Folgen von Mobbing sind für das Opfer fatal. Aus Demotivation, Verzweiflung, Misstrauen und sozialem Rückzug aufgrund der angespannten Situation am Arbeitsplatz entstehen schnell Schlafstörungen, Depressionen, Verfolgungswahn und Angstzustände, aber auch körperliche Erkrankungen wie Essstörungen, Atemnot, Schwindel, Kopfschmerzen, Erbrechen u. a. Psychologen beobachten darüber hinaus bei Betroffenen typische Stresskrankheiten wie Magengeschwüre und Herz-Kreislauf-Probleme. Ganz schwerwiegende Fälle müssen sogar klinisch behandelt werden, um nicht nur ihr gestörtes Selbstbild wieder aufzubauen, sondern auch ihren Geschmacks-, Tast-, oder Geruchssinn neu zu erlernen. Und etwa jeder dritte Suizid ist durch berufliche Probleme, wie beispielsweise Mobbing, begründet.
Auch die Arbeitgeber leiden unter der Mobbingproblematik, denn Mobbingopfer arbeiten weniger effektiv, lassen sich oft und für längere Zeiten krankschreiben, um ihren Peinigern zu entgehen, werden eventuell sogar arbeitsunfähig, kündigen oder werden gekündigt. Das ist nicht nur arbeits- und zeitaufwendig, sondern vor allem teuer. 10 % aller Krankschreibungen lassen sich auf psychische Probleme zurückführen, die von Mobbing ausgelöst sein könnten - ein ziemlich teurer Produktionsausfall.
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