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Thema: Konflikte


25.03.2010

Wenn der Kopf rau(s)cht

Drogen am Arbeitsplatz

Der ein oder andere kennt das vielleicht auch: Sie kommen von einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause und freuen sich auf ein kühles Bier oder ein gutes Glas Wein. Möglicherweise waren Sie auch schon einmal in der Situation, dass im Freundeskreis ein Joint herumgereicht wurde und Sie nicht wiederstehen konnten, einen Zug zu nehmen. Entspannung, Ablenkung und eine bessere Stimmung - ohne Zweifel würde kein Mensch auf diesen angenehmen Zustand verzichten wollen. Und gerade Alkohol ist legal, leicht zu organisieren, gesellschaftlich weitestgehend toleriert und akzeptiert und damit mehr als geeignet, ein gutes Gefühl zu erzeugen. Ein Bier oder ein, zwei Gläser Wein nach Feierabend sind natürlich legitim. Aber ist es das auch an 365 Tagen im Jahr?

Ein täglicher Alkoholkonsum kann Ihnen insbesondere in Bezug auf Ihren Arbeitsplatz schnell zum Nachteil werden, denn wie bei allem im Leben spielt das Maß der Dinge, die Sie konsumieren, die entscheidende Rolle. Regelmäßiger Alkoholkonsum verringert Ihre Leistungsfähigkeit: Konzentration, Aufmerksamkeit, Urteilsfähigkeit lassen nach. Aber auch die Auswirkungen auf die Gesundheit sind schwerwiegend: Bluthochdruck, Herz- und Lebererkrankungen bis hin zu Schädigungen des Gehirns und damit zunehmende Arbeitsunfähigkeit können die Folge sein. Wenn durch Alkohol Ihre berufliche Leistung nachlässt, sollten Sie umgehend Ihre Trinkgewohnheiten ändern, denn Sie setzen sich dadurch nicht nur dem Risiko einer Abhängigkeit, sondern auch dem einer Kündigung aus. Seien Sie jedoch auch Ihren Kollegen gegenüber aufmerksam, die erste Anzeichen eines überhöhten Alkoholkonsums oder gar einer Sucht zeigen: häufigere Streitigkeiten, Unruhe, Reizbarkeit, zittrige Hände, nachlassende Leistungsfähigkeit und Verlust an Lebensfreude sind oftmals erste Anzeichen. Wenn Sie Beratung brauchen oder bei einem Kollegen ein Drogenproblem vermuten, können Sie auf die Hilfe der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen oder der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zurückgreifen.

Bevor es soweit kommt, sollten Sie auf einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol setzen. Sehen Sie es eher als Genussmittel z. B. zu einem guten Essen. Trinken Sie an mindestens zwei Tagen in der Woche keinen Alkohol und vermeiden Sie es, sich zu betrinken. Im Rausch sterben Millionen von Gehirnzellen ab; zudem erhöht sich das Risiko für einen Schlaganfall. Außerdem sind Sie am nächsten Morgen nicht unbedingt wieder nüchtern. Ein kleines Rechenbeispiel: Sie trinken zwischen 20 und 23 Uhr vier Flaschen Bier á 0,5 Liter. Dazu noch drei kleine Gläser Anisschnaps, um auf den Geburtstag Ihres Freundes anzustoßen. Sie gehen als Mann danach mit ungefähr 1,4 Promille nach Hause. Wenn Sie am nächsten Morgen um 7 Uhr aufstehen, haben Sie immer noch 0,6 Promille im Blut. Mit diesem Promillegehalt dürften Sie nicht mehr Auto fahren. Wollen Sie so zur Arbeit gehen?

Alkohol gehört neben Heroin und Kokain zu den fünf schädlichsten Drogen. Die Zahl der alkohol-abhängigen Menschen in Deutschland beläuft sich Schätzungen zufolge auf 1,5 – 2,5 Millionen Menschen, die derjenigen mit riskantem Alkoholkonsum sogar auf knapp 5 Millionen. Zu der letzten Gruppe gehören Sie, wenn Sie beispielsweise als Frau pro Tag mehr als ein Glas Wein trinken, oder als Mann pro Tag mehr als einen halben Liter Bier. Nach dem Suchtsurvey trinken lediglich 2,7 % der Erwachsenen in Deutschland ihr Leben lang keinen Alkohol. Pro Jahr gibt es in Deutschland etwa 40.000 Alkoholtote, davon 28.000 Leberzirrhose-Tote. Die gesamt- und volkswirtschaftlichen Folgekosten hieraus sowie aus den alkoholbezogenen Erkrankungen belaufen sich auf 40 Milliarden Euro. Der Ressourcenverlust durch Arbeitsunfähigkeit wegen alkoholbezogener Krankheiten beträgt insgesamt 18.861 Millionen Tage, also 3,8 % aller Arbeitsunfähigkeitstage. Außerdem geht man von ca. 1 Million medikamentenabhängigen Menschen aus, 25.000 sterben pro Jahr durch die Nebenwirkungen von Medikamenten. Von den geschätzten 18 Millionen Rauchern konsumieren ca. 7 Millionen Menschen mehr als 20 Zigaretten pro Tag. Insgesamt 8 % des gesamten Welthandels, d. h. ca. 350 bis 400 Mrd. US-Dollar, werden derzeit über illegale Drogen erwirtschaftet.

Und all das nur wegen der ewigen Suche nach Glücksgefühlen? Wegen der allzumenschlichen Sucht nach Glückszuständen, guter Laune, Schmerzfreiheit, immerwährender Wachheit und Konzentration, quasi dem "Endlos-Wohlgefühl"? Drogen sind in der Lage, das (kurzfristig) für Sie zu tun. Aber wussten Sie, dass Ihr Körper auch selber Drogen produziert?

Die so genannten Glückshormone Dopamin, Serotonin und Endorphin, also Ihr "körpereigenes Opium" wenn Sie so wollen, sind in der Lage, Sie in drogenähnliche Zustände zu versetzen. Und das auf natürliche Weise. Das Beste daran ist: Sie können selber etwas dafür tun. Für die Glücksforschung steht nämlich fest, dass die Fähigkeit zum Glückserleben nicht vererbt wird, sondern sich erlernen lässt. Sie werden sich jetzt wahrscheinlich fragen, wie es einem gelingen soll, sich während einer 40-stündigen Arbeitswoche noch in glücksselige Zustände zu versetzen, um dann dadurch vielleicht die täglichen zwei Flaschen Bier und 20 Zigaretten zu ersetzen? Auch dem ungarischen Glücksforscher Mihály Csikszentmihályi zufolge haben die Menschen kaum Glücksgefühle, wenn sie dem Beruf nachgehen. Jedoch: Wenn ein Mensch sich einer Tätigkeit so konzentriert widmet, dass er ganz in ihr aufgeht, dass ein angenehmes Gefühl der Selbstvergessenheit entsteht, stellen sich Glücksgefühle ein und Glückshormone, also jene drogenähnlichen, körpereigenen Substanzen werden ausgeschüttet. Csikszentmihályi bezeichnet das als Flow.

Aber wie lässt sich das im Leben erreichen? In einer standardisierten Musterkarriere, die man verfolgt, weil man sich an den Erfordernissen des Arbeitsmarktes orientiert, ohne sich jedoch selbst zu hinterfragen: Mache ich das, was ich tue, wirklich gerne? Das Erkennen und Verorten der eigenen Leidenschaft in der Arbeitswelt, nur durch die eine volle und dauerhafte Konzentration möglich ist, erzeugt Flow und scheint folglich der Schlüssel zum Glück zu sein. "Natürliches Glück" als Drogenersatz klingt Ihnen zu abstrakt? Dann beginnen Sie damit, sich, wenn es Ihnen gut geht, folgende Fragen zu stellen: Was habe ich dazu getan, dass es mir jetzt gut geht? Was haben andere dazu beigetragen? Oder konkret: Was kann ich besser, wenn ich nüchtern bin? Was kann ich dann besser aushalten und ertragen?

Unabhängig von solchen grundsätzlichen Überlegungen sollten Sie sich eines vergegenwärtigen: Jede Droge wird dann gefährlich, wenn sie zu einem Ritual wird, wenn Sie sich so nicht mehr wohl fühlen oder glauben, Ihren Alltag ohne die Droge nicht (mehr) bewältigen zu können. Daher spielt es im Grunde keine Rolle, was Sie nehmen oder machen, um Ihre Wahrnehmung zu verändern. Abhängigkeit beginnt dort, wo Sie "am falschen Ort nach dem Richtigen suchen" (Deepak Chopra, indischer Mediziner).


Juliane Hanisch-Berndt Büro für Berufsstrategie



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