Moderne Wirtschaftsmedien und Karriere orientierte Magazine haben ihr ganz besonderes Lieblingswort für dieses Jahr bereits gefunden: Soft Skills. Das englische Synonym für den deutschen Begriff der sozialen Kompetenz schwirrt durch Personalabteilungen und Medienredaktionen. Begriffe wie Teamorientierung, Kommunikationsfähigkeit oder Flexibilität sind aus den Stellenanzeigen der Untenehmen nicht mehr weg zu denken. Was sich hinter den wohlklingenden Begriffen jedoch wirklich verbirgt, wissen die wenigsten. Oder wissen Sie so genau, was Ihr Chef meint, wenn er ununterbrochen mehr Kommunikationsfähigkeit fordert? Wir klären Sie anhand von vier Beispielen auf.
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Dieses neue Modewort der Human-Ressources-Abteilungen hat das alte Schlagwort der Teamfähigkeit abgelöst. Dahinter steckt die zunehmende Aufwertung der Teamarbeit in modernen Unternehmen. Als teamorientiert gilt, wer nicht nur effektiv im Team arbeiten kann, sondern seine ganze Denk- und Arbeitsweise am Teamgeist, am Miteinander mit den Kollegen ausrichtet. - Alle für einen und einer für alle. Einzelkämpfer, die ungern Lösungen gemeinsam entwickeln oder sich unendlich schwer tun, Aufgaben im Zusammenspiel mit anderen zu bewältigen, sind out. Denn Teamorientierung ist eine Schlüsselqualifikation, die inzwischen fast überall eingefordert wird. Doch Vorsicht ist geboten: Nicht selten verbirgt sich hinter diesem Schlagwort eine Tendenz zum Gruppenzwang. Wer beim kollektiven Spargelessen fehlt, weil er lieber mit Freunden als mit Kollegen ausgeht, wird leicht als Verräter am gemeinsamen Unternehmen abgestempelt.
In vielen Unternehmen wird pausenlos telefoniert, in Meetings gesessen oder mit den Kollegen gequatscht. Und trotzdem kommt es ständig zu Missverständnissen, die allen das Leben schwer machen und die Arbeit behindern. Deshalb steht auch die Kommunikationsfähigkeit ganz oben auf der Hitliste der am häufigsten geforderten Soft Skills. Wer kommunikationsfähig ist, kann Botschaften klar und deutlich formulieren. Das heißt, er oder sie macht es dem Gegenüber einfach, die Message auch richtig zu verstehen. Noch vielmehr bedeutet Kommunikationsfähigkeit jedoch, Botschaften anderer richtig zu interpretieren. Dazu gehört nicht nur die Fähigkeit, gut zuzuhören, sondern auch alle anderen Signale wie Mimik, Gestik und Körperhaltung zu entschlüsseln und entsprechend darauf zu reagieren. Als kommunikationsfähig erweist sich am Ende derjenige, der mit anderen "gut kann". Sie sollten diese Fähigkeit jedoch weder im Anschreiben einer Bewerbung noch im Vorstellungsgespräch allzu deutlich in den Vordergrund stellen. Häufig verbinden Personaler und Kollegen mit Kommunikationsfähigkeit immer noch die simple Gabe, viel zu reden. Wer sich nicht vorsieht, gerät leicht in den Ruf des geschwätzigen Tratschmauls, dessen Wortschwall alle Kollegen von der Arbeit abhält.
Organisationsfähigkeit ist die Gabe, Termine und Arbeitsabläufe so zu planen und zu ordnen, dass die eigene Arbeitskraft möglichst optimal genutzt wird. Das heißt Ablagesysteme, Akten und Desktop sind gut strukturiert, alle nötigen Unterlagen immer im Handumdrehen griffbereit. Organisationstalente setzen Prioritäten. Das Wichtige wird zuerst erledigt. Unwichtige Arbeiten stehen hinten an. So vermeiden Sie es, mit unwesentlichen Dingen Ihre Zeit zu vergeuden. Natürlich sind die zu beneiden, die die Kunst der perfekten Organisation beherrschen. Doch häufig verbirgt sich dahinter der Anspruch des Arbeitgebers, dass sich der anschwellende Berg der noch zu bearbeitenden Unterlagen auch ohne Überstunden gut bewältigen lässt. Klappt das nicht, fehlt es beim Mitarbeiter an der richtigen Organisation und Effizienz. Doch vergessen Sie nicht: Wenn Sie viel Arbeit gut organisieren, liegt auf Ihrem Schreibtisch letztendlich immer noch viel - gut organisierte - Arbeit.
Geistige Beweglichkeit wird heute an fast allen Arbeitsplätzen eingefordert. Denn die rasche technische Entwicklung und die konstante Veränderung von Märkten verlangen ein hohes Maß an Anpassungsvermögen von Unternehmen und Arbeitnehmern. Flexibel ist, wer "beweglich" reagiert, das heißt, wer sich immer wieder neuen Gegebenheiten anpassen und neue Herausforderungen meistern kann. Dahinter verbirgt sich nichts als die Bereitschaft, ständig Neues (kennen) zu lernen und sich weiterzuentwickeln. Das gilt für das Erlernen eines Computer-Programms genauso wie für das Einarbeiten in einen neuen Aufgabenbereich. Doch die viel beschworene Flexibilität hat auch ihre Schattenseiten. Der Begriff wird zum Euphemismus, wenn Vorgesetzte von ihren Mitarbeiter nonstop Einsatz und Bereitschaft zu Überstunden verlangen. Wird diese Fähigkeit im Stellenangebot besonders herausgestrichen, heißt das, dass Sie an diesem Arbeitsplatz gute Nerven brauchen.
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