Als Geschäftsführer oder Führungskraft in eine andere Firma zu wechseln, ist eine spannende und heikle Situation. Man steht unter immensem Druck, da man natürlich der Aufgabe gerecht werden und seine Qualifikation unter Beweis stellen möchte, aber auch weil man von den neuen Mitarbeitern akzeptiert und respektiert werden will. Denn immer wieder kommt es sogar vor, dass der neue Chef auf Ablehnung stößt oder das schwere Erbe eines Vorgängers antreten muss, der bei den Mitarbeitern sehr beliebt gewesen ist. Die ersten Wochen am neuen Arbeitsplatz sind deshalb oft ganz entscheidend für die weitere Arbeitsbeziehung; bereits in sehr kurzer Zeit kann man den Grundstock für eine vertrauensvolle und effiziente Zusammenarbeit legen.
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Der eigene Führungsstil sollte von Vertrauen und gegenseitigem Respekt geprägt sein. Denn so wie Sie Ihre Mitarbeiter führen, so werden Sie auch von diesen wahrgenommen. Eine zu freundschaftliche Haltung kann dazu führen, dass Sie nicht den nötigen Respekt von Ihren Mitarbeitern erhalten und Anweisungen unter Umständen zu locker genommen werden. Eine zu distanzierte und autoritäre Haltung kann dagegen das Gegenteil bewirken, und im schlimmsten Fall werden die Mitarbeiter ihrem Chef gegenüber eine negative Haltung entwickeln. Eine Mischung aus Respekt und Vertrauen ist immer die beste Wahl.
Das Vertrauen und den Respekt der neuen Mitarbeiter muss man sich erst verdienen, geben Sie sich daher mitarbeiternah. Zeigen Sie Anerkennung für erfolgreich abgeschlossene Projekte und loben Sie Ihre Mitarbeiter für gute Ideen und Vorschläge. Wenn Probleme auftreten, sollten Sie ein Ohr für Ihre Mitarbeiter haben und mit ihnen gemeinsam eine Lösung suchen, die Ihnen und Ihren Mitarbeitern nützt. Wenn Ihre Mitarbeiter merken, dass Sie auf sie eingehen, sich Zeit nehmen und sie unterstützen, werden Ihnen Respekt und Vertrauen sehr schnell entgegengebracht. Anweisungen sollten sie immer klar und eindeutig formulieren und dabei unterstreichen, dass auch die Anweisungen des neuen Chefs befolgt werden müssen. Scheuen Sie sich auch nicht davor Änderungen einzuführen, wobei Sie natürlich nicht alle bisherigen Abläufe und Gepflogenheiten umwerfen müssen, nur um zu beweisen, dass mit Ihnen alles anders und besser wird. Respektieren Sie die Spielregeln, die Ihr Vorgänger eingeführt hat.
Als Vorgesetzter hat man ohnehin meist kaum Zeit, die Mitarbeiter kennenzulernen oder einen kurzen Small-Talk mit ihnen zu halten. Das gilt natürlich im besonderen Maße für die Anfangszeit, in der man selbst viel zu sehr damit beschäftigt ist, sich mit den Abläufen vertraut zu machen. Ein paar private Dinge über die Mitarbeiter zu wissen, sie nach dem Partner oder den Kindern fragen zu können, signalisiert, dass man nicht nur Chef ist, sondern den Mitarbeitern auch Interesse entgegenbringt. Die schöne Tradition, als neuer Kollege seinen Einstand zu feiern, ist zum Beispiel eine perfekte Gelegenheit, um mit den Mitarbeitern auf Augenhöhe zu kommunizieren. Laden Sie deshalb zu einer kleinen gemeinsamen Frühstückspause: In entspannter Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen oder belegten Brötchen lässt sich die Distanz zwischen Vorgesetztem und Mitarbeitern schnell reduzieren. Später sollten Sie sich dann immer wieder mal die Zeit nehmen, Ihre Mitarbeiter nach dem beruflichen und privaten Befinden zu fragen.
Als neuer Vorgesetzter hat man es anfänglich selten leicht. Neben der zeitintensiven Einarbeitung sind nicht nur berufliche, sondern auch soziale Kompetenzen gefragt, und das unter der intensiven Beobachtung aller Kollegen. Aber versetzen Sie sich mal in die Situation der Gegenseite: Auch die Mitarbeiter wissen am Anfang noch nicht, wie sie den neuen Chef nehmen müssen, welchen Führungsstil er an den Tag legen wird, und wie sie sich ihm gegenüber verhalten sollen. Deshalb wird man kritisch beäugt und fühlt sich beobachtet. Geben Sie sich und Ihren Mitarbeitern eine Chance, um sich gegenseitig kennenzulernen und einen Weg für eine gute Zusammenarbeit zu finden.
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