Besonders in den letzten Jahren hat sich die variable Vergütung zu einer der bedeutendsten Instrumente der Mitarbeiter-Motivation entwickelt. Bei Fachkräften ist der Anteil der variablen Leistung bei der Vergütung deutlich gestiegen. Daneben haben sich auch einmalige Sonderleistungen wie Incentive-Reisen oder das exklusive Wellness-Angebot etabliert. Doch angesichts sinkender Umsatzzahlen und damit verbundener Sparmaßnahmen sind die finanziellen Bonussysteme in vielen Unternehmen an ihre Grenzen geraten. Jetzt ist Kreativität und Fingerspitzengefühl gefragt, um die Mitarbeiter immer wieder zu neuer Motivation zu führen. Und dabei, da sind sich die gängigen psychologischen Theorien und empirischen Untersuchungen einig, spielt Geld am Ende nur eine untergeordnete Rolle.
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Eine der bekanntesten Theorien zur Motivation und Arbeitszufriedenheit stammt von Frederick Herzberg. In seiner "Zwei-Faktoren-Theorie" unterscheidet Herzberg zwischen so genannten "Hygienefaktoren", mit denen er die konkreten Arbeitsbedingungen, aber auch die finanzielle Entlohnung umschreibt, und "Motivationsfaktoren", die nur aus der Tätigkeit selbst resultieren können. "Hygiene", beispielsweise eine gute Büroorganisation, die nötigen technischen Voraussetzungen und ein angemessenes Gehalt, ist am Arbeitsplatz unerlässlich. Doch ein "sauberer" Arbeitsplatz, der den Mitarbeitern einen möglichst reibungslosen Arbeitsablauf garantiert und ihre Grundbedürfnisse nach existenzieller Sicherheit befriedigt, ist für Herzberg nur die halbe Miete. Als die wahren Motivationsfaktoren sieht er beispielsweise die Anerkennung der Leistung durch das Umfeld, die Möglichkeit zur weiteren Entwicklung und Selbstentfaltung sowie die Identifikation mit der Arbeit selbst.
Was am Ende bei jedem Einzelnen zu neuem Tatendrang führt, wird bis heute in Wissenschaft und Management-Büros heiß diskutiert. Um Mitarbeitern tatsächlich effektive Anreize zu schaffen, ist es für Personalchefs unerlässlich, herauszufinden, welcher der vielen möglichen Faktoren beim Mitarbeiter den Ausschlag geben. Steht die finanzielle Vergütung im Vordergrund sind Bonussysteme ein wirksames Instrument der Mitarbeitermotivation. Spielen eigenverantwortliches Handeln oder die Identifikation mit der Arbeit die entscheidende Rolle, gilt es besonders darauf zu achten, dass Tätigkeit und Fähigkeiten des Mitarbeiters im Einklang stehen und eine kontinuierliche Förderung den Spaß am täglichen Job garantieren. In Krisenzeiten treten jedoch deutlich jene Aspekte in Vordergrund, die Herzberg zu den Hygienefaktoren zählt: Die finanzielle und damit auch existenzielle Sicherheit wird durch Entlassung oder gar Betriebsschließung bedroht, der Personalabbau führt zu höherer Arbeitsbelastung der verbleibenden Mitarbeiter und nicht zuletzt ist das Vertrauen ins Unternehmen erschüttert. Die notwendige Identifikation mit der Arbeit, mit dem Team und Unternehmen gestaltet sich zusehends schwieriger und das alte Schlagwort der Corporate Identity verliert an Glanz und Zugkraft.
Doch gerade jetzt ist Teamgeist gefragt. Denn um das Boot wieder in ruhigere Fahrwasser zu bringen, benötigt es die kollektive Anstrengung aller. Führungskräfte sind in dieser Situation besonders gefordert. Ihnen obliegt die schwierige Aufgabe unpopuläre Maßnahmen der Unternehmens- oder Geschäftsleitung zu vertreten und gleichzeitig ein Sinken der Produktivität zu verhindern. Feedbackgespräche sind nun von besonderer Bedeutung. Einerseits bieten sie dem Mitarbeiter die Möglichkeit, individuelle Fragen zur aktuellen Unternehmenssituation und zur persönlichen Lage zu klären und so die nötige Transparenz und eine ausreichende Informationspolitik sicher zu stellen. Andererseits kann der Vorgesetzte im gezielten Gespräch Frustrationspotenziale ermitteln und ihnen wirksam entgegen treten:
Wem es jetzt gelingt, seine Mitarbeiter in die notwendigen Veränderungsprozesse aktiv einzubeziehen, schafft neues Vertrauen und stärkt den Teamgeist. Denn besonders in Krisenzeiten gilt, was während des Booms längst als Binsenweisheit bekannt war: Nur gemeinsam sind wir stark!
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