Haben Sie sich einmal Stellengesuche von anderen Bewerbern angesehen? Ja? Was ist Ihnen dabei aufgefallen? Vielleicht, daß die meisten Anzeigen sehr eintönig, geradezu langweilig sind. Dabei stellt das Stellengesuch eigentlich eine ausgezeichnete Möglichkeit dar, die von Arbeitgebern so sehr geschätzte Leistungsbereitschaft und Motivation zu unterstreichen. Wenn Sie in die Offensive gehen und selbst eine solche Anzeige in die Zeitung setzen, zeigen Sie eindrucksvoll, daß Sie über diese Eigenschaften in hohem Maß verfügen. Allerdings kommt es nicht nur darauf an, daß man ein Stellengesuch aufgibt, sondern vor allem natürlich, wie sich der Stellensuchende darin präsentiert. Sie sollten verhindern, daß Ihre Anzeige farblos und austauschbar ist. Sonst löst sie bei Personalentscheidern eher ein Achselzucken aus als den Wunsch, mit Ihnen Kontakt aufzunehmen. Ausgangspunkt und Basis der Gestaltung eines erfolgreichen Stellengesuchs sind kurze, prägnante Antworten auf die Ihnen schon bekannten Fragen: Was bin ich? Was kann ich? Was will ich?
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Wenn Sie nicht ausgerechnet eine Position als graue Maus ins Auge gefasst haben, sollte Ihr Stellengesuch zwei Bedingungen erfüllen: Die Überschrift muss bereits beim Überfliegen der Zeitungsseite anziehen, "fesseln" und neugierig machen. Und: Der gesamte Text muss eine hohe Zahl von relevanten Informationen transportieren und damit den Leser für Sie erobern.
Schön und gut, werden Sie jetzt sagen, aber: Wie geht das? Wie Sie ein Stellengesuch entwerfen, vermitteln wir Ihnen in sechs Schritten. Wer jetzt allerdings bereits Papier und Bleistift gezückt hat und auf die ersten Formulierungshilfen wartet, wird enttäuscht sein. Auch das Formulieren eines Stellengesuchs bedarf der ausführlichen Vorbereitung.
Zunächst einmal gehen Sie auf die Suche nach einer geeigneten Zeitung oder einem geeigneten Magazin für Ihre Anzeige. Etwas typisiert gilt: Volks- und Betriebswirte, die sich überregional bewerben, wählen das Handelsblatt, Ingenieure die VDI-Nachrichten, Mediziner und Geisteswissenschaftler Die Zeit, Handwerker Fachzeitschriften der entsprechenden Innung oder Lokalzeitungen. Wer sich nur lokal umsehen möchte, ist (vor allem in den Wochenendausgaben) bei einer der großen regionalen Zeitungen gut aufgehoben: Berliner Morgenpost, Kölner Stadtanzeiger, Stuttgarter Zeitung, Hannoversche Allgemeine, Mainzer Allgemeine Zeitung, Leipziger Volkszeitung, Westdeutsche Allgemeine usw. Für den gesamten süddeutschen Raum ist besonders die Süddeutsche Zeitung interessant. Bundesweit sind Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Rundschau und Die Welt zu empfehlen.
Auf eine ganz bestimmte Branche festgelegte Bewerber inserieren am besten in einem speziellen Fachmagazin, da dort die Streuverluste geringer ausfallen und sie gezielt die in Frage kommenden Arbeitgeber ansprechen können. Für die Werbebranche beispielsweise gilt Werben & Verkaufen als Pflichtlektüre, für Juristen die Neue Juristische Wochenschrift. Wenn Sie nicht wissen, welches Fachorgan geeignet ist, erkundigen Sie sich bei einem Fachmann oder einer Fachfrau aus der Branche, bei der Industrie- und Handelskammer, bei Innungen oder Verbänden und Gewerkschaften. Mitglieder von Berufsverbänden erhalten oft Vergünstigungen, wenn sie in dem dazugehörigen Magazin inserieren.
Bevor Sie beginnen, den Text zu formulieren, schauen Sie sich doch einmal Stellenangebotsanzeigen an. Aus den darin sichtbar werdenden Anforderungsprofilen lässt sich viel lernen. Dann untersuchen Sie sorgfältigst das Umfeld für Ihr künftiges Stellengesuch. Dazu schauen Sie sich auch die Anzeigen anderer Jobsuchender an. Beurteilen Sie die einzelnen Stellengesuche nach folgenden Kriterien:
Wenn Sie diese Fragen für jede der Anzeigen kurz beantworten, haben Sie schon eine Menge über Stellengesuche gelernt. Außerdem finden Sie auf diese Weise heraus, welche Fehler Sie bei Ihrer Anzeige vermeiden müssen, um sich positiv von Mitbewerbern abzuheben.
Auch jetzt sollten Sie noch nicht mit dem Texten loslegen. Beantworten Sie besser zunächst drei Fragen:
Natürlich gibt es ihn nicht, den Königsweg der Formulierung. Ihr Text muss angemessen sein (sowohl dem, was Sie anbieten, als auch dem, was Sie suchen), gleichzeitig "wahr" und hochinformativ. Ihr Stellengesuch wird man ähnlich wie ein Arbeitszeugnis lesen: sehr gründlich und zwischen den Zeilen. Folgende Angaben dienen lediglich als Eckwerte und nicht als feste Vorgabe. Ihr Text sollte enthalten:
Wenn Sie sich (noch) in ungekündigter Stellung befinden, erwähnen Sie das in jedem Fall. Sind Sie arbeitslos, ist das Stellengesuch nicht der Ort, wo Sie sich "outen". Denn obwohl Arbeitslosigkeit kein Hinweis auf mangelnde Qualifikation oder fehlende Leistungsbereitschaft ist, wird sie immer noch von vielen Chefs so bewertet. Daher sollten Sie den Ausdruck arbeitslos in Ihrem Stellengesuch absolut vermeiden. Wenn man Sie bei der Kontaktaufnahme danach fragt, geben Sie an, daß Sie sich weiterbilden, freiberuflich tätig sind oder ähnliches. Ebenso empfehlen wir Ihnen, Angaben wie suche dringend oder zum baldmöglichsten Termin zu vermeiden. Sie wollen doch nicht von vornherein Probleme bei der Arbeitsplatzsuche signalisieren.
Für alle Formulierungen gilt: Seien Sie immer klar und verständlich, und wiederholen Sie nicht im Text, was bereits in der Überschrift steht. Erwähnen Sie keine Selbstverständlichkeiten wie zuverlässig oder korrekt. Sprechen Sie nicht von neuen Wirkungskreisen oder von interessanten Aufgaben. Niemand weiß, was darunter zu verstehen ist.
Alle Aussagen müssen spezifisch und präzise sein. Nennen Sie Ross und Reiter! Machen Sie eine klare Angabe zu der Stellung, die Sie suchen. Wer nicht genau weiß, was er eigentlich sucht, wird von den meisten Personalentscheidern nicht ernst genommen. Überlassen Sie es den Lesern, Ihnen möglicherweise ein berufsfremdes Angebot zu machen! Vermeiden Sie Abkürzungen, mit Ausnahme der üblichen: w. für weiblich, m. für männlich (falls das Geschlecht nicht schon aus der Überschrift hervorgeht), langj. für langjährig, J. für Jahre bei der Altersangabe, Dipl. für Diplom. Andere Abkürzungen machen den Text schlecht lesbar und unverständlich.
Die Überschrift fällt als erstes ins Auge und ist deshalb der prominenteste Ort Ihrer Anzeige. Denken Sie daher bei der Formulierung nicht so sehr daran, was Sie suchen, sondern welche Qualifikation Sie anbieten. Nur wenn die Überschrift das Interesse eines Personalchefs weckt, wird er oder sie den übrigen Text überhaupt lesen. Gehen Sie also mit Ihren neu gewonnenen Erkenntnissen aus Schritt 2 und 3 an die Formulierung einer persönlichen Werbebotschaft. Da Sie sich abheben wollen, müssen Sie wirklich spezifisch sein, zum Beispiel:
Wie Sie sehen, muss es bereits in der Überschrift gelingen, sich von anderen Inserenten abzusetzen, damit man genau bei Ihrer Anzeige hängenbleibt. Aber bitte keine unseriösen Aufschneidereien, wie Supermanager oder Vollprofi. Solche und andere wichtigtuerischen Formulierungen rufen allenfalls ein nachsichtiges Lächeln hervor.
Stöbern Sie statt dessen in Ihrem reichlichen Erfahrungsschatz, und fördern Sie etwas zutage, was für Ihren potentiellen Arbeitgeber von Bedeutung ist. Wichtig: Die Überschrift muss grafisch vom Rest abgesetzt sein (Fettdruck/ größerer Schriftgrad).
Nehmen Sie nun noch einmal die Perspektive Ihrer Zielgruppe ein (Chef, Personalverantwortlicher, Abteilungsleiter ). Dieser Personenkreis hat vor allem eins: wenig Zeit und wenig Geduld, sich mit nichtssagenden Stellengesuchen zu befassen. Daher sollten Sie bei der Formulierung von Überschrift und Text diese anspruchsvolle Zielgruppe genau im Auge behalten. Prüfen Sie immer wieder: Wird meine Wortwahl Personalentscheider dazu bringen, mit mir Kontakt aufzunehmen?
Die meisten Stellengesuche werden unter Chiffre aufgesetzt, um Anonymität zu wahren (z.B. wegen noch bestehender Arbeitsverträge). Ob Sie nun Ihre Adresse oder Chiffre angeben, in beiden Fällen empfiehlt es sich, zusätzlich Ihre Telefon- und Faxnummer anzubieten. Denken Sie daran: Sie müssen es der Personalleitung so leicht und angenehm wie möglich machen, sich mit Ihnen in Verbindung zu setzen. Wenn der Personalchef spontan entscheidet, daß sich eine Kontaktaufnahme lohnen könnte, wird er eher zum Telefon oder Fax greifen als die Sekretärin damit beauftragen, Ihnen in den nächsten Tagen unter Chiffre eine Nachricht zukommen zu lassen.
Einige Rahmenbedingungen sollten Sie bei Aufgabe eines Stellengesuchs beachten: Größe, grafische Gestaltung und Kosten der Anzeige. Bei Fragen können Sie sich auch an die Anzeigenberater/innen der Zeitungen wenden.
Ein eigenes Stellengesuch lässt sich nicht in zwanzig Minuten texten. Planen Sie lieber einen ganzen Nachmittag dafür ein. Lassen Sie den Entwurf über Nacht liegen, und sehen Sie ihn am nächsten Morgen erneut an. Hält er Ihrem kritischen Blick stand? Dann legen Sie Ihre Anzeige noch einmal einer von Ihnen ausgewählten "Personalkommission" zur Beurteilung vor.
Wenn Ihnen diese Prozedur zu anstrengend ist, können Sie sich auch an einen professionellen Karriereberater oder vielleicht sogar an das Arbeitsamt wenden. Hier stehen Ihnen erfahrene Fachkräfte mit Rat und Tat zur Seite. In manchen Fällen übernimmt das Arbeitsamt sogar die Kosten für eine solche Anzeige.
Sobald Ihre Eigenanzeige erscheint, sollten Sie Ihre Bewerbungsunterlagen (Lebenslauf, Zeugniskopien etc.) bereithalten. So können Sie auf die eingehenden Angebote schnell reagieren.
Aber wie gesagt: Erwarten Sie nicht gleich zuviel. Manchmal muss man einen zweiten oder dritten Anlauf unternehmen, bis man Reaktionen auf die Anzeige erhält. Zum Schluss noch einige positive und negative Beispiele zur Veranschaulichung.
Stellengesuche - Kommentierte Beispiele
Neue Formen der Bewerbung - Weitere Inhalte zum neuen Buch
Das Bewerbungsschreiben - Am konkreten Beispiel
Der Lebenslauf - Gestaltungsmöglichkeiten und Tuning
10 wichtige Bewerbungstipps - Hinweise und Merksätze zur schriftlichen Bewerbung
Kreative Bewerbungsunterlagen - Brainstorming, Kopfstandmethode und andere
Der Bewerbungsflyer - Handlich, praktisch, gut
Die Profilcard - Kurzbewerbung in Druckform
Gestaltung von Bewerbungsunterlagen - Zettel, Plakat und Postkarte
Präsentation - Bewerbung Powerpoint und Co.
Das Stellengesuch - Selbst ist der Mann
Selbstbewusstsein - Trauen Sie sich etwas zu!
Bewerbungshomepage - Online zum Job
Bewerbung: Erfahrungen der Experten - Meinungen, Warnungen, Informationen
Kreative Bewerbungen - Feedback und Meinungen von Bewerbern
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