Peter Naumann ist kurz davor, seine Bewerbung abzuschicken. Das Anschreiben hat er fertig, der Lebenslauf ist überzeugend, die Zeugnisse sind einwandfrei und mit dem Layout der Unterlagen ist er auch zufrieden – jetzt fehlt nur noch das Bewerbungsfoto. Er hat noch Bilder von seinen letzten Bewerbungen, allerdings liegen die schon vier Jahre zurück. Eigentlich wollte er ja noch neue Bewerbungsfotos machen lassen, aber dazu fehlt ihm jetzt die Zeit. Die Bewerbungsfrist läuft übermorgen ab. An dem Bewerbungsfoto wird es schon nicht scheitern, denkt sich Peter Naumann, immerhin kommt es doch auf die fachliche Qualifikation an und nicht auf bloße Äußerlichkeiten. Und dass er inzwischen eine Brille trägt, kann so entscheidend nicht sein, oder?
Mit Ihrer Erfahrung zum Erfolg
Machen Sie sich unentbehrlich durch Ihre Erfahrung. Bewerber jenseits der 48 haben es bei der Stellensuche nicht immer einfach. Aber es kündigt sich ein Wandel an: Personaler schätzen zunehmend die Qualitäten der Erfahrenen.
SeminarinformationenSicherlich haben Sie sich auch schon mal gefragt, was ein gutes Bewerbungsfoto von einem schlechten unterscheidet und welche Bedeutung dem Bewerbungsfoto für den Bewerbungserfolg zukommt. Schätzungsweise bewerben sich pro Stellenausschreibung zwischen 200 und 250 Arbeitssuchende. Da bleibt Personalern für die Sichtung der Unterlagen nicht viel Zeit – im Durchschnitt nehmen sie sich zirka zwei Minuten. Das Bewerbungsfoto ist fast immer das Erste, was sich Personalverantwortliche ansehen, es sollte daher ein aussagekräftiger Blickfang sein und sich von denen Ihrer Mitbewerber positiv abheben. Denn durch das Bewerbungsfoto hinterlassen Sie den ersten Gesamteindruck von Ihrer Person und haben die Chance sympathisch und kompetent zu wirken. Darum sollten Sie, auch wenn Sie noch so gut getroffen sind, auf Urlaubsfotos oder Schnappschüsse mit der Digitalkamera lieber verzichten. Absolut tabu sind auch Automatenbilder, die zwar billiger und schneller zu haben sind, aber leider auch so aussehen. Verwenden Sie möglichst keine Fotos, die älter als zwei Jahre sind.
Im Idealfall spiegelt das Porträt Ihre Persönlichkeit, Ihre Ausstrahlung, Ihren Charakter wider. Achten Sie darauf, auf dem Foto die Eigenschaften und Fähigkeiten zu verkörpern, die für den angestrebten Job erwartet werden. Die Gestaltungsmöglichkeiten, die Ihnen zur Verfügung stehen sind groß. Sie reichen von der Wahl der Kleidung, der Körperhaltung, des Bildausschnitts, dem Format bis zur Entscheidung für eine Farb- oder Schwarzweißaufnahme. Je klarer Sie sich darüber sind, was Sie mit Ihrem Foto aussagen und wie Sie wahrgenommen werden wollen, desto einfacher ist die Umsetzung für den Fotografen und desto zufriedener sind Sie mit dem Ergebnis.
Der Tag des Fotografentermins sollte Ihr Tag sein! Je besser Ihre Stimmung, Ihr Selbstbewusstsein, Ihr Selbstwertgefühl, desto mehr Ausstrahlung haben Sie auf den Fotos. Vermeiden Sie Hektik und Stress und nehmen Sie sich genügend Zeit, um bei den Aufnahmen entspannt und souverän zu wirken. Lächeln Sie! Damit ist aber kein verkrampfter Gesichtsausdruck gemeint, sondern ein herzlicher und auch mit den Augen lächelnder Blick. So wirken Sie offen und sympathisch. Ein guter Fotograf hat den Blick für den richtigen Moment. Er macht erst mal Probeaufnahmen und bespricht mit Ihnen, ob Sie Ihren Vorstellungen entsprechen.
Wählen Sie der Berufssparte und Branche angemessene Kleidung. Bei kreativen Berufen darf es gern etwas ausgefallener sein, bei klassischen lieber konservativ mit Kostüm oder Anzug. Und noch etwas ist wichtig: Sie sollten sich wohlfühlen in Ihrer zweiten Haut. Sonst laufen Sie Gefahr, wie verkleidet auszusehen, und das erweckt nicht gerade Vertrauen. Wählen Sie für Ihren Typ vorteilhafte Farben. Nehmen Sie ruhig verschiedene Outfits mit, so können Sie je nach Stelle und Unternehmen zwischen klassischem Businesslook und etwas lockererem Erscheinungsbild wählen.
Ob Sie ein Farb- oder Schwarzweißfoto wählen, hängt ganz von Ihrer persönlichen Präferenz ab. Jürgen Hesse vom Büro für Berufsstrategie empfiehlt schwarz-weiß, denn "das wirkt zurückhaltender, sachlicher und auch interessanter. Es lässt dem Betrachter mehr Interpretationsmöglichkeiten bei der Beurteilung des Gesichts." Denn die fehlende Farbe regt die Phantasie des Betrachters stärker an. Aber natürlich ist auch ein Farbfoto ansprechend, doch dann ist die Qualität des Fotos um so entscheidender! Jetzt erst recht heißt es, auf stilvolle Kleidung und dezentes Make-up zu achten. Störend wirken wild gemusterte Krawatten, extravagante Schminkvariationen oder überdimensionierter Schmuck.
Bei der Wahl des Formats und des Ausschnitts haben Sie Spielraum. Hoch- oder Querformat, beides ist möglich. Idealerweise ist das Porträt 6 x 4,5 cm oder etwas größer. Bitte verzichten Sie auf Postkartengröße und Ganzkörperfotos, es sei denn, Sie wollen sich bei einer Modellagentur bewerben. Für die Aussage Ihres Bewerbungsfotos, ist die Wahl des Ausschnitts ganz entscheidend. Wagen Sie statt der typischen "Kopf und Kragen"-Fotos ruhig mal etwas Neues! Wählen Sie einen außergewöhnlichen Anschnitt, um die Neugier des Betrachters zu wecken. Ein angeschnittenes Gesicht fesselt den Blick viel eher, weil das Gehirn des Betrachters versucht, das Gesicht zu vervollständigen. Ein Ausschnitt, der Arme, Hände und Oberkörper integriert, kann die Bildaussage unterstützen. Besondere Dynamik können Sie auch im Stehen oder aus der Bewegung heraus vermitteln.
Die Qualität Ihres Bewerbungsfotos gibt Hinweise auf Ihre Zielstrebigkeit und Leistungsmotivation. Ein professionelles Porträt macht neugierig auf Ihre Person. Es vermittelt den Eindruck, dass Sie der angestrebten Position gewachsen sind und fördert den Wunsch, Sie persönlich kennen zu lernen. Und die Einladung zu einem Vorstellungsgespräch ist das Ziel einer jeden Bewerbung. Wenn Sie das erreicht haben, liegt es an Ihnen, die geweckten Erwartungen auch zu erfüllen. Aber auch darauf kann man sich ja vorbereiten.
Büro für Berufsstrategie Hesse/Schrader
27.02.2019: Karrierebooster Auslandsjob –
17.05.2017: akademika - Die Job-Messe
26.05.2016: Typische Todsünden bei der Bewerbung
15.01.2016: Bitte echt freundlich
18.12.2015: Wer erstattet Ihnen die Bewerbungskosten?
04.11.2014: Jobs in der Online-Branche
13.05.2014: Bewerbungsverwaltung
24.10.2013: Bewerbungskosten
21.06.2013: Hilfe bei der Bewerbungsverwaltung
05.06.2013: Du da, willst Du bei uns arbeiten?
21.05.2013: Muss ich kostenlos Probe arbeiten?
18.10.2012: Die drei unnötigsten Fehler in der Bewerbung
19.07.2012: Bewerbungstipps
05.05.2012: Typische Todsünden beim Bewerben
25.04.2012: Mein Name ist Hase – ich weiß von nichts
09.02.2012: Freiwillige in der Überzahl
09.12.2011: Jürgen Hesse im Experten-Forum auf monster.de
16.11.2011: Start der Karriere-Serie auf AHGZ.de
08.07.2011: Moderne Zeiten
05.07.2011: Bewerben - aber richtig
09.06.2011: Unternehmensauswahl statt Bewerberauswahl
16.03.2011: Immer schön freundlich
17.02.2011: Nach dem Studium ins Praktikum
16.11.2010: Bewerbung mit Behinderung / Handicap
04.11.2010: Ein-Euro-Jobs verfehlen ihr Ziel
28.10.2010: Deutschlands wirtschaftsstärkste Städte
13.10.2010: Job-Speed-Dating für Azubis
12.10.2010: Stellengesuche
04.10.2010: Entscheidung innerhalb von fünf Minuten
23.09.2010: Keine Chancengleichheit durch anonyme Bewerbung
22.09.2010: Der Arbeitgeber als Marke
15.09.2010: Schikane oder ein Zeichen von Wertschätzung
25.08.2010: Anonyme Bewerbung ab Herbst auch in Deutschland
18.05.2010: Anonyme Bewerbung - Gewinn durch Fakten
28.04.2010: Qualifikationsausweis für Ingenieure
19.04.2010: Neue Wege der Bewerbung
03.03.2010: Unqualifizierte Bewerber
12.11.2009: Prinzip Hoffnung
09.06.2009: Die Initiativbewerbung
17.01.2024
Wir trauern um Petra Barsch
19.01.2022
Neues Jahr, neuer Anfang, neues Glück
06.01.2022
Was Sie von 2022 erwarten dürfen!
07.06.2021
Die 10 wichtigsten Hesse/Schrader Tipps für Ihr erfolgreiches Video-Vorstellungsgespräch
23.09.2020
Neue Motivation für den alten Job
05.03.2020
Umfrage Brexit
28.02.2020
Coronavirus und Arbeitsrecht
11.10.2019
Unser Karrierekreuzworträtsel: Lösung und Gewinner!
13.09.2019
Gehaltserhöhung oder geldwerte Leistungen?
29.07.2019
Ihr Weg in die Selbstständigkeit
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