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Thema: Bewerbung


05.06.2013

Du da, willst Du bei uns arbeiten?

Anschreiben in DU-Form?

Stellenanzeigen richtig zu lesen, ist eine Kunst für sich. Denn oft genug gleichen sie einer Ansammlung seltsamer Begriffe und geheimnisvoll anmutender Berufsbezeichnungen. Seit einiger Zeit taucht vermehrt eine neue Komponente auf: das "Du". Obgleich im Büroalltag nicht unüblich, klingt es doch in der herkömmlichen Stellenzeige noch recht gewöhnungsbedürftig und nach amerikanischem Wahlplakat: "Wir suchen Dich!" oder "Wenn Du in einem jungen und dynamischen Team arbeiten möchtest, bewirb Dich jetzt!", heißt es da beispielsweise.

Was steckt hinter dieser lockeren Anrede und wie sollte man in seiner Bewerbung darauf eingehen? Hesse/Schrader verrät es Ihnen.

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Was steckt hinter der Du-Ansprache?

Eine Stellenanzeige ist nicht nur Hilfsmittel zur Mitarbeiter-Akquise, sondern dient immer auch als Werbeinstrument und zur Imagebildung. Die Firma bewirbt sich sozusagen ebenfalls beim potenziellen Bewerber bzw. Leser und möchte seine Zielgruppe dabei möglichst authentisch ansprechen und ermutigen, sich zu bewerben. Die Stellenanzeige mit "Du" ist also ein Hinweis auf die Firmenkultur, zu der der Bewerber noch nicht gehört, und möchte ein cooles, junges, dynamisches und teamorientiertes Unternehmensbild mit flachen Hierarchien, hippen Arbeitsformen und -methoden und moderner Arbeitszeitenregelung transportieren. Aus dieser Art der Ansprache lassen sich theoretisch sogar schon Teile der Arbeitsplatzbeschreibung herauslesen: Häufig handelt es sich dabei um Großraumbüros ohne feste Arbeitsplätze und mit viel Durchgangsverkehr. Firmen, die diese Form wählen, heben sich bewusst von eher traditionelleren Unternehmen ab und nutzen den lockeren Umgangston auch immer häufiger im Mail-Verkehr.

Ein anderer Grund die Bewerber in "Du"-Form anzusprechen, ist der Versuch, von vorne herein Vertraulichkeit herzustellen. Gerade im Werben um die besten Auszubildenden kann das ein Wettbewerbsvorteil und Alleinstellungsmerkmal sein. Denn die Anzeige richtet sich vor allem an junge Menschen (Kernzielgruppe etwa 18 bis 28 Jahre). Wobei sich das "Du" nicht nur bei Ausbildungs-, Studenten- oder Aushilfsjobs findet, sondern auch z.B. für den Teamleiter Logistik o.Ä. Bewerber jenseits der 40 werden sich dennoch eher mit einem unguten Gefühl auf eine solche Stellenausschreibung bewerben, was in den meisten Fällen auch beabsichtigt ist. Denn die darunter liegende Botschaft lautet: Wenn Du Dich auf diese Weise angesprochen fühlst, dann passt Du zu uns/in unser Unternehmen. Das heißt, es wird nur ein bestimmter Bewerberkreis angesprochen und es findet sozusagen eine Vorauswahl auf Basis von Kriterien der Sozialkompetenz statt. Streng genommen kann so ein Jobangebot also durchaus als eine versteckte Diskriminierung bestimmter Altersgruppen betrachtet werden. Rein rechtlich gesehen darf in einer Stellenanzeige nämlich niemand aufgrund seines Alters explizit ausgeschlossen werden. Anders sieht es aus, wenn es sich dabei um Unternehmen handelt, bei denen das Duzen allgemein üblich und bekannt ist. Dazu zählen vor allem skandinavische Firmen wie H&M und IKEA, denn im Schwedischen wird nicht zwischen "Du" und "Sie" unterschieden und diese Besonderheit wurde von der Unternehmensführung kurzerhand auf die deutschen Niederlassungen übertragen. Auch in der Medienbranche, in Startup-Unternehmen, bei Kreativ-Agenturen oder zum Teil auch auf dem IT-Sektor ist das "Du" als Umgangsform quasi Standard. Eine zweite geheime Botschaft des Duzens könnte auch die zu erwartende geringfügige Bezahlung sein, nach dem Motto "Wir sind hier alle Freunde, da geht’s nicht ums Geld."


Wie geht man darauf ein?

Wir raten dazu, Bewerbungen generell immer ganz individuell auf das jeweilige Unternehmen auszurichten. Von daher sollte man auch bei der "Du"-Frage je nach Einzelfall entscheiden. Abhängig vom "Corporate Communication Style" ist ein "Du" sicherlich die passende Form, um adäquat auf das Duzen in der Stellenanzeige zu reagieren. Fühlen Sie sich dabei nicht wohl, können Sie auch versuchen, die direkte Ansprache zu vermeiden, indem Sie zum Beispiel schreiben: "Sehr geehrtes Team von XY". Das geht deshalb leichter von der Hand, weil Sie es nicht mit einer konkreten Person im Sinne einer persönlichen Beziehung zu tun haben, sondern mit dem Unternehmen. Benutzen Sie also einfach die zweite Person Plural, das etwas neutralere "Ihr": "Ihr bietet …" anstatt "Sie bieten …" Viele Anzeigen werden ja ohnedies in der Mehrzahl formuliert: "Wir suchen für unser Team ..."

Bei eher "konservativen" Unternehmen, denen es mit dieser Ansprache wahrscheinlich nur darum geht, den schwer umkämpften Nachwuchs für sich zu gewinnen, sei Ihnen jedoch eher zum "Sie" im Anschreiben geraten. Es kann nämlich sehr gut sein, dass der zukünftige Vorgesetzte, der die Bewerbung liest, nichts von dem locker-flockigen Ton der Anzeige weiß, die ein Mitarbeiter von der Personalabteilung getextet hat. Dementsprechend überrascht wird er die Bewerbung relativ schnell als unangemessen in den Absagen-Stapel legen.

Ein Vorab-Telefonat kann hier jeden Zweifel ausräumen – umso mehr, wenn kein Ansprechpartner in der Anzeige genannt ist. Dabei lässt sich dann nicht nur der Adressat des Bewerbungsschreibens herausfinden, sondern auch welcher Ton im Unternehmen herrscht. Wenn Sie das während des Gesprächs nicht heraushören können und Ihnen niemand das Du von vorneherein anbietet, fragen Sie ruhig nach in welchem Stil das Anschreiben formuliert sein soll. Etwa so: "Ich möchte mich gerne der Unternehmenskultur, der üblichen Unternehmenskommunikation anpassen, aber natürlich vermeiden, unangemessen zu formulieren...". Das zeigt gleich, dass Sie sich Gedanken machen und Ihnen die Bewerbung oder vielmehr der Job wichtig sind.

Auch im weiteren Schriftverkehr sowie für das Bewerbungsgespräch gilt: Werden Sie geduzt, duzen Sie ungerührt zurück. Denn wer sich dann immer noch krampfhaft am "Sie" festhält, kann schnell als spießig und für die Unternehmenskultur ungeeignet gelten. Ohnehin ist die Frage, wie Sie auf eine Stellenanzeige mit "Du" reagieren, viel weniger eine Sache des Schreibstils, sondern eine grundsätzliche Überlegung. Fühle ich mich von der Anzeige angesprochen bzw. von dem "Spirit" den das Unternehmen damit ausstrahlt? Kann ich mir vorstellen, bei einem Unternehmen zu arbeiten, das diesen Weg wählt? Haben Sie beim Lesen kein gutes Gefühl, ist das ein wichtiges, ernstzunehmendes Signal, auf das Sie hören sollten. Dann macht es eigentlich keinen Sinn mehr, sich dort zu bewerben. Das ist pure Zeitverschwendung, die Sie besser für die weitere Suche aufwenden sollten.


Alexandra Jabs, Hesse/Schrader



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